Kulturfreunde Rötz e.V.

Verein zur Förderung von Kunst & Kultur

 

Aktionstag “Bierkultur” vom 16.09.2007

 

“Tag des Bieres“

Der bayerisch-tschechische Aktionstag zum Thema „Bierkultur“ traf den Nerv der Bürger. Die ließen sich gerne von dem Gebotenen mitreißen und genossen das erstmals ausgeschenkte Zwickelbier der Rötzer Brauerei in vollen Zügen. Der Rötzer Beitrag zu diesem Aktionstag, ein „Tag der offenen Tür“ in der Genossenschafts- brauerei, lockte zahlreiche Besucher an: Rötzer, die noch nie in der Brauerei waren, ebenso wie Gäste aus den beteiligten Nachbargemeinden, die dank des eingesetzten Pendelbusses im gesamten Aktionsgebiet bis hin nach Klentsch verkehrten. Braumeister Josef Grassl und seine Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun die Besucher durch die „heiligen Hallen“ des Unternehmens zu führen. Im Innenhof der Brauerei, dessen Wurzeln wohl bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen als Edelsitz „derer von Rezce“, war es dann ein Wohlsein, bei wärmenden Sonnenstrahlen und kühlendem Bier, bei Bratwurstsemmeln, Kaffee, Kuchen und Musik zu verweilen.

Aktionstag "Bierkultur"

Dazu boten die Rötzer Kulturfreunde mit Tino Gmach auch zwei Stadtführungen mit rund 80 Gästen zum Thema „Bierkultur“ an. Wer sich den Stadtrundgängen von Tino Gmach anschließt merkt schnell, wie sehr er an überkommenen Klischees rüttelt: Bayern gibt es erst seit rund 1500 Jahren und die waren die meiste Zeit Weintrinker! Und die Rötzer Bierkultur ist so alt nicht. Bis ins 15. Jahrhundert haben auch die Rötzer den Wein mehr oder weniger heftig zugesprochen. Getreide brauchte man fürs Brot und nicht fürs Brauen. Die ersten Brauversuche gingen dann wohl auch in die Hose. Keiner wollte das Zeug trinken, so dass sich die Rötzer von ihrem Landesherrn den Schutz ihres Biermarktes erbaten, um die bessere Konkurrenz auszuschließen, wusste Tino Gmach zu berichten. Doch trotz aller landesherrschaftlichen Hürden: Böhmisches Bier war einfach besser und wurde in die Stadt geschmuggelt. Es waren bis zu 150 Bürger, die in Rötz Braurecht besaßen. Das gemeindliche Kommunbrauhaus an der Schwarzach wurde 1920 abgebrochen. Es wurde nicht mehr benötigt, da sich seit 1895 im alten Pflegschloss ganz nach der Idee von Raiffeisen brauende Bürger zusammenschlossen, um das Geld für sich arbeiten zu lassen: Sie gründeten die Genossenschaftsbrauerei. Gmach: „Das hat in ganz Bayern nicht lange funktioniert. In Rötz schon.“ Das System der Bügelflaschen war total aus der Mode, nur in Rötz nicht, weil sich die Genossen nicht einigen konnten, in neue Flaschen und eine neue Abfüllanlage zu investieren. Die Zeit gibt ihnen recht: Bügelflaschen sind inzwischen wieder in.

Aktionstag "Bierkultur"

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