Musikstücke waren es, die die einzelnen Geschichtenbündel trennten, die von den beiden Vorlesern im Wechsel vorgetragen wurden - stimmgewaltig und gleich wieder leise, mahnend und berichtend, mit vielsagender Mimik und tiefem Bass: Sagen vom Nachtgoich, Hexengeschichten, Wahres von der Drud und dem Teufel, Ãœberlieferungen von Irrlichtern und schließlich Legenden wie „St. Petrus schmiert den Teufel aus“ oder eine Neubearbeitung der „Irmengard von Stockenfels“. Durch die Schall-Löcher im Glockenstuhl-Stockwerk, eine Etage tiefer, wehte kühle Abendluft in den Turm herein. Die Leute begannen zu frösteln, knöpften die Jacken zu. Noch eine Geschichte als Zugabe, noch einmal erklangen Veeharfeen und Gitarre, dann endete im Applaus der Zuhörer diese beeindruckende erste Turmstüberl-Lesung, der sicherlich noch viele folgen werden.
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