10. Rötzer Kulturfestival vom 14.11.2008

Zum Geburtstag Musik und Comedy

Zehn Jahre Kulturfestival. Die Begründer von 1999, die Musiker von Tangerine, haben sich mit der Veranstaltung am Freitag im Fürstenkasten selbst ein Geschenk gemacht. Die Rötzer Kultband überraschte mit ihre Fans diesmal mit dem Song “Always on my mind” einem eingängigen, selbst geschriebenen Stück, das nach einem eingefordertem Votum der Zuhörer künftig zum Repertoire der Band gehören wird. Mit Solos auf den Instrumenten leitete die Band über zur Comedy. In den zehn Jahren Kulturfestival hat Tangerine den Status einer Vorband längst verlassen, was sich spätestens beim “Grande Finale” zeigte, den ein solches gab es auch diesmal mit ihrem Gast Chris Boettcher, der leibhaftig gewordenen Bayern 3 - Stimme.

Chris Boettcher hat sich in Rötz umgesehen, die neue Stadtpfarrkirche bewundert (“Nicht von Ikea”) und sogar das “Reger-Monument” am Spitalplatz entdeckt. Mit einer Parodie auf Sarkozy und seiner Bruni zeigte Boettcher gleich, wo’s langgeht. Er klopfte mit ein paar flotten Sprüchen die Bereitschaft des Publikums ab, sich auf ihn einzulassen (“Wenn ein Mann Kopfweh hat, muss er zum Urologen”), erinnerte an den schon vergessenen Käse- skandal, gab’s den Rauchern dick auf die Fluppe und nahm den Unsinn der “Modelsuche” im deutschen Fernsehen aufs Korn, deren Bewerberinnen sich überflüssigen Informationsballastes entledigen und ihr Leben auf “Zehn Meter gehn” reduzieren.

Chris Boettcher konnte es auch mit den bayerischen Politikern, allen voran mit dem Ex, Dr. Edmund Stoiber - (Ich ähh..., Ich ähh...) - den er in seinem Lied “Bayern Mon Amour - für dich lebe ich nur” parodierte. Am Ende skandierte der volle Saal “Edmund, Edmund”-Rufe. Er beschrieb wirklich mitleiderregend das Schicksal von Jochen (Joachim Sauer): “Ich bin die Frau von Angie”. Boettcher ließ in der “Unglaublichen Fußball Task-Force” dann ausgiebig Fußballpromis zu Wort kommen, auch wenn’s dem Franz immer pressiert, und es ihn wieder mal zum “Benefiz-Zuckerrüben- weitwerfen nach Botswana” drängte. Zum “Grande Finale” gab’s ein Miteinander von Tangerine und ihrem Gast, der sich nach mehreren Zugaben mit einer Liedparodie aus der Schokowerbung von seinem Publikum verabschiedete: “Merci”.